Zur Entwicklung der Kultur gehört ja irgendwie auch der technische Fortschritt. Dieser sollte uns ursprünglich die Arbeit abnehmen, jedoch durch die maschinengesteuerte Produktion, steigt auch die Arbeitslosigkeit und beschert uns somit mehr Probleme.

Des Weiteren heißt Technik sich auch von der Natur loslösen, was uns Menschen, die wir ja Natur- als auch Geistwesen sind, von unserer eigenen Natur entfremdet.

Ein weiteres Problem ist, dass die meisten Menschen nicht ihre eigene Kultur prägen bzw. leben, sondern werden in eine Kultur hineingeboren und somit wieder „zwängen“ unterzogen. Das bedeutet wieder ein Stück weit auf seine Freiheit verzichten und sich beugen. Da Kulturen größtenteils umfassenden Regelsystemen unterliegen, welche das Denken, Wollen, Fühlen und Handeln ihrer Mitglieder prägen.

Außerdem heißt Kultur, bzw. Technik auch ein Stück weit Bedrohung. Dies wird durch die Prometheus Sage. „Zähmung des Feuers“ deutlich, dem Menschen wird zwar das Feuer gegeben, aber das kann, falsch ausgenutzt, dazu führen, dass der Mensch sich selbst zerstören kann bzw. die Möglichkeit dazu hat.

Genauso wie es zum Beispiel in der Schöpfungsgeschichte „Baum der Erkenntnis“ ist. In der Natur würden wir zwar wie im Paradies leben, jedoch würde dieses Leben eher nur ein Dahinvegetieren sein und kein richtiges Leben. Denn die Kultur bzw. was wir daraus machen, ist jedem individuell bestimmt und sorgt für die Vielfalt im Leben. Meiner Meinung nach soll die Schöpfungsgeschichte darauf hinweisen. Denn Eva hieß im Paradies zunächst einmal „Männin“, da sie vom Manne genommen wurde. Erst als sie durch den Baum der Erkenntnis, Adam die Augen ein Stück weit geöffnet hat, bekam sie den Namen „Eva“, was „Mutter der Lebendigen“ heißt. Denn erst dadurch, aus dem Herausbewegen aus der Komfortzone muss man sein Handeln, Denken, Tun und Machen reflektieren und im besten Falle individualisieren und optimieren.

Auf welche Weise zeigt sich, die Selbsttätigkeit der Natur für den Menschen?

Meiner Auffassung nach im „Lebenszyklus“ von Geburt, über Fortschritt im Leben bis zum Tod des Menschen. Dieser Vorgang lässt sich nicht beschleunigen noch verlangsamen, auf diesen Vorgang der Natur hat der Mensch sozusagen keinen bis wenig Einfluss. Deshalb scheint es ein Grundprinzip, bzw. eine konstante im Leben zu sein. Mit der Geburt beginnt der Tod und somit gehört der Tod auch ein Stück weit zum Leben dazu. Denn ohne Tod, kein Leben. Da der Tod ja bereits mit dem ersten Atemzug des Babys beginnt und da es ohne Atmung generell kein Leben geben würde, ist der Tod ein wichtiger Bestandteil des Lebens. Durch Zuführung von Sauerstoff in unseren Körper, steigt die Entropie (Unordnung), was aber bedeutet, dass die Energie (Lebensenergie) kontinuierlich sinkt. Dies ist ein thermodynamisches Gesetz, als ein „Naturgesetz“ und kann nicht außer Kraft gesetzt werden.

Leben heißt Veränderung und in diesem Falle ist, wenn die Entropie ihr Maximum erreicht hat, das System im Gleichgewicht und die Lebensenergie somit bei null, da sich das System nicht mehr verändert. Was dann ein Stagnieren bedeutet, also mehr oder minder den Tod. Da mit dem Tod ja auch keine Funktionen im Körper stattfinden.

Was ist unter dem naturalistischen Fehlschluss zu verstehen?

Zum Beispiel, wenn man behauptet, dass Polygamie ein „widernatürliches“ Verhalten ist, jedoch ist es bei den Tieren wie dem Orang-Utan und Gorillas Normalität=Vielweiberei. Das ist in der „Natur“, also weitverbreitet. Genauso verhält es sich mit der „Homosexualität“, von der Katholischen Kirche als unnatürlich bzw. als ein „widernatürliches“ Verhalten verurteil, obwohl man es im Tierreich, bei den Wesen, die nach „natürlichem Instinkt“ handeln, beobachten kann. Wie bei den Orang-Utans, Schimpansen und Bonobos.

Eine naturgegebene Eheform lässt sich aus dem stammesgeschichtlichen Primaten Erbe ebenfalls nicht nachweisen, denn alle nur denkbaren Formen sind vertreten.

Orang-Utan und Gorillas=Vielweiberei

Schimpansen und Bonobos=Gruppenehe

Manche Krallenaffen=Vielmännerei

Gibbons=Einehe

Gibbons oder Berberaffen, sogar inzestuöser Verbindungen.

Was ist der deontologische Ansatz in der Ethik, und geben Sie eventuell Beispiele?

-das gebotene, Nötige

-verpflichtende Maßstäbe für schlechtes und gutes Verhalten

-Regeln und Gebote bilden, die zum gewünschtem Verhalten führen. Was dann als moralisch schlecht, oder moralisch gut angesehen wird. Was dann dazu führt, dass man aus externen Quellen gesagt bekommt, was schlecht oder gut ist.

-Gebote werden als Selbstzweck aufgefasst, der unbedingte Befolgung verlangt.

Beispiele dafür lassen sich in den Religionen finden. Da hier die Hierarchie der Werte entsteht, die religiös begründeten Moralvorstellungen. Die Liebe zu Gott ist am höchsten. Das führt dazu, dass alles andere tiefer gestellt und somit weniger Wert hat, was man notfalls bekämpfen muss. Unter anderem das Töten für Gott. Töten ist zwar auch eine Sünde, jedoch ist die „Abkehr“ von Gott eine größere Sünde, dies löst eine „Pflichtkollision“ bzw. dieser Konfliktfall muss gelöst werden.  Wenn dies von den falschen ausgenutzt wird, entstehen Konflikte zwischen den Völkern, zwischen den Religionen und dies führt dann sogar im schlimmsten Falle zum Krieg. Religionskriege wie die Kreuzzüge, oder der „Dschihad, der Heilige Krieg“ und die daraus resultierenden Selbstmordattentate. Da die Wahrung des Lebens zwar auch zur Pflicht gehört, jedoch der Krieg für Gott eine größere Pflicht ist. Somit die „Abkehr“ von Gott, eine größere Sünde.

Welchen Einwand könnte man einer anthropozentrischen Sichtweise entgegenhalten?

  • Es wird bzw. kann für seine eigenen Zwecke missbraucht werden, wie es z. B. die Kirche im Mittelalter gemacht hat, was wiederum zur Unterdrückung führt.
  • Der Mensch wird als „Krone der Schöpfung“ dargestellt, beinahe schon „Gottgleich“.
  • Alles andere ist ihm untergestellt und nur „Dreck“ und kann ausgenutzt werden. Wie es z. B. zu Zeiten vor dem amerikanischen Bürgerkrieg, verstanden wurde. Der „schwarze“ man war dem „weißen“ untergeordnet und somit auf ihn angewiesen.
  • Heutzutage ist dies leider auch immer öfter zu finden, durch den zu schnellen Fortschritt und die damit immer größere „Produktionsgier“, werden die Menschen in Klassen unterteilt.
  • Im Gesundheitswesen ist dies schon konventionell. Privatpatienten sind besser gestellt als gesetzliche Patienten.
  • Aber auch in der Flüchtlingskrise lässt sich dies auch aufmerksam beobachten. Da diese ja für die „Eingeborenen“ einen geringeren Wert haben und somit als „Sündenböcke“ herhalten müssen. Wie zum Beispiel in solchen Parolen wie: „Die Ausländer nehmen und die Arbeitsplätze weg!“, oder
  • Aber auch schon in der Gesellschaft herrscht, selbst in der Arbeiterschicht ein „Klassenkampf“ wie : „Faule Harz IV“ oder „Harz IV! Und der Tag gehört dir!“, solche abwertenden Parolen sind meiner Auffassung nach eine Überforderung der Gesellschaft. Deshalb muss man ein „Opfer“ suchen, welchem man dann die ganze Schuld in die Schuhe schieben kann.